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Unternehmen in der Fertigung sind heute oft datenreich – aber informationsarm. Täglich entstehen riesige Datenmengen: von Sensoren, Maschinen und Steuerungssystemen. Doch diese Daten bleiben häufig in Silos gefangen, ungenutzt und ohne Mehrwert.

Das Problem: Die Trennung zwischen operativer Technologie (OT) auf dem Shopfloor und Informationstechnologie (IT) im Backoffice verhindert durchgängige Transparenz. Agile, datenbasierte Entscheidungen sind kaum möglich – ein Nachteil im globalen Wettbewerb.

Eine moderne Dateninfrastruktur in der Fertigung ist das zentrale Nervensystem deiner Smart Factory. Sie schafft die Verbindung zwischen Maschinen, Systemen und Menschen – und wird zur Grundlage für Innovation, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit in der Industrie 4.0.

Die Ära der Datensilos ist vorbei

Ohne moderne Dateninfrastruktur bleiben viele Potenziale ungenutzt:

  • Ineffizienz: Fehlende Echtzeit-Daten verhindern die Optimierung von Prozessen und Ressourcen.
  • Intransparenz: Entscheidungen basieren auf veralteten Berichten statt auf aktuellen Informationen.
  • Fehlende Innovation: Anwendungen wie Predictive Maintenance oder KI-gestützte Qualitätskontrolle sind ohne vernetzte Daten unmöglich.

Die Lösung: Offene, interoperable Systeme, bei denen Daten zugänglich, transportierbar und kontextualisiert sind. Nur so lassen sich Prozesse durchgängig optimieren und digitale Anwendungen erfolgreich einsetzen.

Die 5 Säulen einer zukunftsfähigen Dateninfrastruktur

1. Industrielle Netzwerke und Kommunikation (OPC UA & 5G)

OPC UA ist der Kommunikationsstandard für moderne Maschinenintegration – plattformunabhängig, sicher und herstellerneutral. Zusammen mit 5G entsteht ein leistungsfähiges Netzwerk für die Fertigung der Zukunft.

Mit 5G profitierst du von hoher Bandbreite, niedriger Latenz und Echtzeitkommunikation – ideal für autonome Transportsysteme, Augmented-Reality-Anwendungen oder vernetzte Roboter.

2. IoT-Gateways: Das Tor zwischen OT und IT

IoT-Gateways verbinden Maschinen mit IT-Systemen. Sie erfassen Daten direkt an der Quelle, übersetzen verschiedene Protokolle und senden die Informationen in einem standardisierten Format weiter – zum Beispiel via MQTT.

Gleichzeitig filtern und aggregieren sie Daten vor Ort. So entlasten sie das Netzwerk, reduzieren unnötigen Datenverkehr und schaffen die Grundlage für eine stabile IT/OT-Konvergenz.

3. Middleware: Der digitale Klebstoff

Middleware verbindet unterschiedliche Softwarelösungen miteinander – z. B. ERP, MES, SCADA oder Cloud-Plattformen. Sie sorgt für den zuverlässigen Austausch und die Verarbeitung von Daten zwischen diesen Systemen.

Ohne Middleware bleiben viele Systeme isoliert. Mit ihr entsteht ein intelligenter Datenfluss, der deine Fertigung vernetzt und automatisiert – zentral für jedes Industrie-4.0-Projekt.

4. Edge Computing: Intelligenz direkt an der Maschine

Edge Computing ermöglicht die Datenverarbeitung dort, wo sie entsteht – direkt an der Maschine. Das reduziert Latenzzeiten, spart Bandbreite und erhöht die Datensicherheit.

Besonders bei Echtzeitanwendungen wie Qualitätsprüfung oder robotergestützten Prozessen ist Edge-Technologie unverzichtbar. Entscheidungen können sofort getroffen werden – ohne Umweg über zentrale Rechenzentren.

5. Cloud-Plattformen und offene Ökosysteme

Die Cloud ist Speicher, Analysezentrum und strategisches Steuerungstool zugleich. Sie hilft, große Datenmengen auszuwerten, KI-Modelle zu trainieren und Unternehmensprozesse über Standorte hinweg zu optimieren.

Wichtig ist dabei Offenheit: Offene Ökosysteme verhindern Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern (Vendor Lock-in) und ermöglichen die Integration verschiedenster Technologien. Eine gute Infrastruktur setzt auf offene Schnittstellen und Standards – für maximale Zukunftssicherheit.

Mehr als Automatisierung: KI und Industrie 5.0

Eine solide Dateninfrastruktur ist die Grundlage für den intelligenten Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Nur wenn Daten sauber, vernetzt und kontextualisiert vorliegen, kann KI ihren vollen Nutzen entfalten.

Dabei geht der Fokus über reine Automatisierung hinaus: Industrie 5.0 stellt die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine in den Mittelpunkt. KI wird zum Co-Piloten – sie unterstützt Mitarbeitende, erweitert ihre Fähigkeiten und entlastet sie bei repetitiven Aufgaben.

Beispiel: Eine KI erkennt eine drohende Maschinenstörung, analysiert die Ursache und informiert den Instandhalter in Echtzeit. So werden Ausfälle vermieden – schnell, präzise und effizient.

Europas Chance: Führend im Datenmanagement

Der internationale Wettbewerb um die Fabrik der Zukunft ist längst entbrannt. Europa – und speziell der DACH-Raum – verfügt über eine gute Ausgangslage: Viele Unternehmen haben bereits in Digitalisierung investiert, besitzen technisches Know-how und ein wachsendes Verständnis für datengetriebene Prozesse.

Nun gilt es, diesen Vorsprung auszubauen. Mit gezielten Investitionen in Dateninfrastruktur können europäische Fertiger Innovationsführer bleiben – vorausgesetzt, sie handeln jetzt.

Fazit: Deine nächsten Schritte zur vernetzten Produktion

Eine moderne Dateninfrastruktur ist keine Option – sie ist eine strategische Notwendigkeit. Sie vernetzt Maschinen, Systeme und Menschen zu einem digitalen Ganzen – und schafft die Grundlage.

Hier ist dein Fahrplan:

  • 1. Bestandsaufnahme: Analysiere deine aktuelle IT/OT-Landschaft. Wo liegen Datensilos? Wo fehlen dir wichtige Informationen?
  • 2. Strategie definieren: Setze klare Ziele – z. B. bessere OEE-Werte, weniger Ausschuss, mehr Transparenz. Plane mit offenen Schnittstellen und skalierbarer Architektur.
  • 3. Partner finden: Suche dir erfahrene Systemintegratoren mit Know-how in IT und OT, die dich auf dem Weg zur Smart Factory begleiten.

Starte jetzt – und lege das digitale Fundament deiner Produktion von morgen. Erfahre mehr über Betriebliche Anwendungssysteme oder Komponenten zur Betriebsdatenerfassung, um deine Infrastruktur gezielt weiterzuentwickeln.